Rezension zu Wedora von Markus Heitz
Wedora ist tatsächlich mein erstes Buch von Markus Heitz. Ich war schlicht neugierig, wie einer der deutschen Fantasy-Größen schreibt und welche Ideen ihn umtreiben. Um so beeindruckender war es zu lesen, dass die Geschichte selbst bereits knapp 20 Jahre alt ist. Der Klappentext konnte mich fesseln und der mystische Turm in einer gigantischen Stadt sowieso.
Wir begleiten Liothan und Tomeija, die ein Band verbindet und deren völlig unterschiedliche Einstellung zu Leben und Beruf sie besser nicht die Wege kreuzen lässt. Genau dieser Umstand wird beiden auch zum Verhängnis. Sie landen in einer fremden Welt, in der alles anders ist. Inmitten der Wüste gibt es lediglich gefährliche Sandvölker und die Millionenstadt Wedora mit einem gigantischen Turm. Das Schicksal trennt sie und erst jetzt merken sie, dass das Überleben nur vom gemeinschaftlichen Kampf abhängt.
Dank des flüssigen Schreibstils, war ich bereits nach den ersten Seiten in der Geschichte. Sie ist zwar nicht sonderlich blumig oder bildlich, schafft es aber dennoch die Bilder im Kopf lebendig werden zu lassen. Die Figuren Liothan und Tomeija sind glaubwürdig und man fiebert mit beiden mit. Einzig ihre Schreibweise störte auf Dauer den Lesefluss.
Wirklich beeindruckt hat mich das Konstrukt um Wedora. Die Stadt ist so grandios durchdacht, dass sie genau so existieren könnte. Sie bietet so viel Konfliktpotenzial, dass daraus problemlos eine ganze Serie entstehen könnte (wie ich gerade sehe, ist dem auch so). Das zeigt auch, wie komplex die Welt konstruiert ist. Es macht einfach Spaß mit den Protagonisten durch die verschiedenen Bezirke zu wandern und Neues zu entdecken. Auch wenn es zahlreiche Nebencharaktere gibt, schafft Markus Heitz es jeden einzelnen individuell erscheinen zu lassen. Sie beleben die Geschichte, ganz egal ob böse oder gut gesinnt.
Die Geschichte weiß zu überraschen und kommt mit einigen interessanten Wendungen daher. Das, sowie die zahlreichen Geheimnisse um die Stadt und deren Völker, machen den Reiz aus. Denn die Geheimnisse bleiben solche. Allein das Ende fand ich arg knapp. Man fiebert auf ein fulminantes Ende hin und dann gibt es nur ein kleines Puff. Ein Feuerwerk mit Fehlzündung, dass der eigentlichen Geschichte nicht wirklich gerecht wird. Dennoch bleibt Wedora eine Leseempfehlung.
Von mir gibt es 5/5*.
Andere Meinungen zum Buch finden ihr hier:
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