Sturmmädchen habe ich das erste Mal auf der Frankfurter Buchmesse 2019 gesehen und war vom Cover angetan. Da ich selbst Drachen mag, hatte es da der erste Eindruck leicht mit mir. Der Klappentext machte neugierig genug, damit es auf meinem Lesestapel landete.
In Sturmmädchen geht es um die Jugendliche Liv, die im Urlaub mit ihren Eltern eigentlich den Tot ihrer besten Freundin verarbeiten möchte. Bei der Flucht in die Natur wird sie von einem magischen Strudel überrascht und in die Welt Ru’una katapultiert. Vom unscheinbaren Reiter Tristan gerettet, offenbart sich ich mehr als die Bedrohung durch den Hexer Gorloch. Und sie findet heraus, was dieser mit dem Tot ihrer Freundin zu schaffen hat.
Was mir gleich aufgefallen ist, war die einfach Sprache, die stark vom Tell, also dem reinen Erzählen, geprägt ist. Das lässt die Geschichte zwar unheimlich schnell konsumieren, gleichzeitig fehlt es dann doch an farbenprächtigen Bildern im Kopf. Der Geschichte selbst tut dies keinen Abbruch. Ru’una ist eine toll konstruierte Welt, in der man gerne an der Seite von Tristan weilt. Gleichzeitig schwebt immer der Dunst von Gorloch über der Handlung, was der Stimmung sehr zugute kommt.
Im Allgemeinen hat mir die Spannung und Geschichte sehr gut gefallen. Zwar ergeben sich die zwischenmenschlichen Gefühle oft sehr rasch, dafür sorgt es allerdings mit den Kämpfen für die notwendige Anspannung. Für ein Jugendbuch fallen diese teils doch sehr blutig aus. Dennoch fiebert man mit und bibbert bis zum Ende. Besonders haben es mir die Dra’ogas angetan und die Art wie sie Magie wirkt. Das ist neu und bereichert die Story ungemein.
Sturmmädchen ist eine wirklich runde Geschichte, die mit einer ausgewogenen Balance zwischen Liebe, Spannung, Magie und Auseinandersetzung daher kommt. Einzig sprachlich bleibt es hinter seinen Möglichkeiten, weshalb ich auf sehr solide 4/5* komme und eine Leseempfehlung ausspreche.
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