Rezension Seelenläufer Bianca Fuchs
Auf das Buch Seelenläufer von Bianca Fuchs bin ich bei Twitter aufmerksam geworden. Primär aufgrund des tollen Covers, aber auch des außergewöhnlichen Titels. Beim Lesen der Leseprobe hat mich der Stil dann vollends überzeugt zuzuschlagen.
Zoya, Rob und Jasper, die drei Figuren, welche die gesamte Geschichte tragen, sind glaubwürdig konstruiert. Auch wenn ihre Eigenschaften und Wesenszüge das ein oder andere Mal ein „Mmh … das kenne ich doch“ Gefühl erzeugen, so nimmt es ihnen nicht den Charme oder wie im Falle von Rob, den Mantel des Mystischen. Das Gefühlschaos zwischen diesen Dreien, bedient sich, Gott sein Dank, nicht an den gewöhnlichen Klischees, sondern gestaltet einen interessanten roten Faden, der selbst mich als Mann, nicht die Augen vor Theatralik oder Schmonzette rollen lässt :)
Das eigentliche Konstrukt um die Seelen sowie die beiden Gruppen, die sich um den Umgang mit ihnen entwickelt haben, ist eine großartige Idee, die es so bisher noch nicht gegeben hat. Diese Idee bietet so viel Potenzial, dass ich mir sogar eine ganze Reihe an Büchern hier wünschen würde. Auch der Schauplatz, die Universität Cambridge ist gut gewählt und noch besser beschrieben worden. Einziger Knackpunkt in der Geschichte, ist der bereits ein wenig bekannte Gut gegen Böse Ansatz, den man bereits aus anderen Geschichten her kennt und sich hier relativ ähnlich entwickelt. Hier hätte ich mir ein paar mehr Wechsel, spontane Wendungen, falsche Fährten u.ä. gewünscht, um die Spannung konstant hoch zu halten. Allein der von den Seelen getragene Teil trägt hier zu wirklichen Überraschungen bei. Dies ist auch der einzige Grund, warum ich 4 Sterne gebe, denn die Geschichte hat so unglaubliches Potenzial.
Ehrlich gesagt, jammere ich aber auf hohem Niveau. Denn bisher gar nicht erwähnt habe ich, dass es sich um das Erstlingswerk handelt! Und dieses weiß vollkommen zu überzeugen. Wie schon erwähnt, hat mir die Sprache und der flüssige Stil sehr gefallen. Und das Ende lässt auf noch Großes hoffen. Ich bin jedenfalls sehr gespannt auf den nächsten Teil.
Eine weitere Rezension findet ihr auf: Kitsunebooks